Eine naturnah gestaltete Umgebung bringt nicht nur Vielfalt in den Siedlungsraum, sie regt auch die Kreativität an und ermöglicht, die Kreisläufe in der Natur wahrzunehmen. Grünflächen in unseren Siedlungen sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere: Sie dienen als Trittsteine zur Verbreitung, als Nahrungsgrundlage, Versteckmöglichkeiten und Nistplatz. Entsprechend wichtig sind diese Flächen für den Erhalt der Artenvielfalt.
Die Stadt Sursee bemüht sich wo immer möglich, die Artenvielfalt im Siedlungsgebiet zu fördern. Besonders wertvoll sind einheimische, standortgerechte Bäume. Grosse Laubbäume werden in Zukunft zudem wichtiger, weil sie im Sommer Schatten und Kühlung bringen. Um die Grundeigentümerschaften darin zu unterstützen, auf ihren privaten Grundstücken passende Bäume und Sträucher zu pflanzen, hat die Stadt eine Baum- und Strauchempfehlungsliste erstellt. Die Liste zeigt unter anderem, welche Bäume als Strassenbäume geeignet sind, weil sie Salz vertragen und vergleichsweise wenig Wurzelraum benötigen. Sie zeigt auch, welche Bäume besonders wertvoll sind für die Natur. Das sind Bäume, die vielen Tieren – kleinen und grösseren – direkt oder indirekt Nahrung und Schutz bieten.
Um die Bäume im Siedlungsgebiet und ihren wertvollen Beitrag für Mensch und Natur in den Fokus zu rücken, hat eine Gruppe von Freiwilligen zusammen mit der Umweltkommission einen Rundgang zu ausgewählten Bäumen in Sursee kreiert.
Für Planende und Interessierte steht ein Baumkataster mit den Bäumen auf öffentlichem Grund und im halböffentlichen Raum zur Verfügung, aus dem auch ersichtlich wird, welche Bäume gemäss Bau- und Zonenreglement geschützt sind.
Gratis Wildsträucher bestellen
Die Umweltkommission der Stadt Sursee setzt sich für mehr Natur und Biodiversität ein. Einwohnerinnen und Einwohner von Sursee können jährlich kostenlos ausgewählte, einheimische Wildsträucher beziehen. Pro Haushalt können maximal drei Sträucher bezogen werden. Letzter Bestelltermin ist der 10. Oktober 2025. Die Wildpflanzen können am Samstag, 8. November 2025, von 9 bis 11 Uhr auf dem Martignyplatz abgeholt werden.
- Wildsträucher -Bestelltalon zum Ausdrucken und einsenden
- Wildsträucher-Online -Bestellung
- Pflanzanleitung Wildsträucher
Oft braucht es nicht viel für eine naturnahe Umgebungsgestaltung. Nachfolgend finden sich ein paar Beispiele, wie mit einfachen Massnahmen der Natur mehr Raum gegeben werden kann.
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Durchlässiger Boden Unversiegelter und natürlich gewachsener Boden bietet Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Er kann zusätzlich seine Funktionen als Filter und Puffer wahrnehmen im Gegensatz zu asphaltierten oder betonierten Böden. Schaffen Sie Lebensraum durch Entsiegelung. Bewahren Sie unversiegelte Böden |
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Offene Grenzen Je nach Tierarten (Igel, Frosch, Blindschleiche...) wird der Zugang zum nächsten naturnahen Rückzugsort durch Hindernisse wie Mauern, Strassen, Zäune erschwert oder verunmöglicht. Öffnen Sie Ihren Garten für die Natur |
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Ungestörte Bereiche Räume im Siedlungsraum werden von Menschen vielfältig genutzt. Ungestörte Rückzugsbereiche, welche wenig begangen und extensiv gepflegt werden sowie wenig lärm- und kunstlichtbelastet sind, haben für Tiere und Pflanzen einen besonderen Wert. Belassen Sie ruhige Winkel in Ihrem Garten. |
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Vielfalt Innerhalb eines Raumes bieten Strukturelemente wie Ast- und Steinhaufen, Krautsaum und Hecken für Tiere und Pflanzen Unterschlupf, Lebensraum und Vernetzung. Sie bieten auch für den Menschen Abwechslung. Je mehr verschiedene Strukturen Sie anbieten, desto mehr Arten fühlen sich in Ihrem Garten wohl. |
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Einheimisch und Standortgerecht Im Gegensatz zu exotischen Pflanzen bieten einheimische Pflanzen den Tieren Nahrung und helfen deren Überleben zu sichern. Auf gebietsfremde invasive Neophyten sollte im Garten auf jeden Fall verzichtet werden, da sie eine Konkurrenz heimischer Arten darstellen. Pflanzen Sie einheimische Pflanzen. |
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Weniger ist mehr Mit Gartengeräten wie Sense, Gartenschere, Besen und Rechen ist eine tier- und umweltfreundliche schonende Bewirtschaftung möglich. Der Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger schont Natur und Umwelt. Kellertreppen, Schächte, ungerichtete Leuchtquellen und Glasfassaden sind oft Tierfallen und können effektiv entschärft werden. |
Interessante Links zum Thema
Durchlässige Böden
Boden: www.umweltberatung-luzern.ch
Schutz des Bodens: www.umweltberatung-luzern.ch
Für Kinder: www.bodenreise.ch
Offene Grenzen
Igel: www.stadtwildtiere.ch
Stadtwildtiere: luzern.stadtwildtiere.ch
Tiere rund ums Haus: www.bauen-tiere.ch
Ungestörte Bereiche
Natur ums Haus: www.birdlife.ch
Amphibienschutz vor der Haustür: www.infofauna.ch
Reptilien-Wohlfühloasen: www.pronatura.ch
Vielfalt
Vogelfreundlicher Garten: www.vogelwarte.ch
Fledermausschutz: www.fledermaus.info
Naschgarten: www.umweltberatung-luzern.ch
Natur ums Haus: www.birdlife.ch
Einheimisch und standortgerecht
Wildsträucher: www.umweltberatung-luzern.ch
Einheimische Wildpflanzen für den Garten: www.floretia.ch
Naturgarten: www.naturimgarten.ch
Blumenwiese: www.umweltberatung-luzern.ch
Blumenrasen: www.umweltberatung-luzern.ch
Weniger ist mehr
Kleintierfreundliche Grünflächenpflege: www.umweltberatung-luzern.ch
Wildbienen: www.igwildebiene.ch
Schmetterlinge im Garten: www.umweltberatung-luzern.ch
Bio- und Naturgarten: www.bioterra.ch
Umweltschonende Beleuchtung: www.darksky.ch
News
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Baumrundgang Soorsi
Um die Bäume im Siedlungsgebiet und ihren wertvollen Beitrag für Mensch und Natur in den Fokus zu rücken, hat eine Gruppe von Freiwilligen zusammen mit der Umweltkommission einen Rundgang zu ausgewählten Bäumen in Sursee kreiert.
«D’Böim vo Soorsi»
Bäume erzeugen Atmosphäre, bringen Schatten, Natur, Kühle und Farbe in unseren Siedlungsraum – und sind identitätsstiftend. Wer ein paar der markanten Bäume in Sursee näher kennenlernen möchte, kann den Rundgang zu neun Bäumen rund um die Altstadt von Sursee begehen. Nachfolgend findet sich zu jedem Baum Wissenswertes gemäss der Nummerierung im Plan.
Rundgang für selbständige Begehung
Der Baum-Rundgang beginnt und endet bei der Silberlinde im Ehret-Park. Der Rundgang ist knapp zwei Kilometer lang. Die Nummer im Plan entspricht der Nummerierung der nachfolgenden Baumbeschreibungen. An jeder Station des Rundgangs findet sich ein Schild mit QR-Code, mit dem die Informationen zum Baum abgefragt werden können.
Übersicht Bäume
In der Natur schaffen umgestürzte Bäume oder grosse abgebrochene Äste neuen Lebensraum oder einen sicheren Unterschlupf für eine Vielzahl von Tieren. Im Siedlungsgebiet stellt dies jedoch ein Risiko dar. Menschen könnten verletzt und Autos oder Gebäude beschädigt werden. In der Vergangenheit mussten an dieser Linde deshalb mehrmals grosse Äste mit Seilen gesichert werden, damit sie nicht abbrechen. Das dient nicht nur der Sicherheit der Parkbesuchenden, sondern schützt den Baum auch vor Beschädigungen.
Wenn die Sonne auf gemauerte Hauswände und asphaltierte Strassen scheint, nehmen die Materialien die Sonnenenergie auf und speichern sie als Wärme. Das führt besonders nachts zu unnatürlich hohen Temperaturen im städtischen Gebiet. Dieser Effekt wird als Wärmeinsel bezeichnet und wird mit der Klimaerwärmung zu einem immer grösseren Problem. Insbesondere ältere Menschen leiden unter der fehlenden Abkühlung und für immer mehr Menschen ist ein Leben ohne energiefressende Klimaanlagen nicht mehr denkbar.
In den Schweizer Wäldern wachsen pro Jahr etwa 10 Millionen Kubikmeter Holz. Das entspricht in jeder Sekunde einem Würfel mit 70 cm Kantenlänge. Neben der Bedeutung als Brennstoff gewinnt Holz wieder mehr Bedeutung als Baustoff. In den letzten Jahren wurden in Sursee mehrere Holzhäuser gebaut, wie z.B. das Haus des Holzes an der Centralstrasse 34. Auch das geplante Hochhaus Alea auf dem Ulrichareal soll mit Holz gebaut werden.
Bäume bieten Lebensraum für unzählige Tierarten. Vögel nutzen Bäume nicht nur als Aussichtsplattform, sondern auch das Blätterdach oder die Höhe als Schutz vor Fressfeinden und als Ort zum Brüten. Für viele Tierarten ist der Baum ein wichtiger Lebensraum, weil sie da ihr Futter finden: sei es Blütennektar, die Früchte des Baumes oder andere Tiere, die auf dem Baum leben.
Die Linde galt in vielen Kulturen als Baum der Liebe und Gemeinschaft. So war das kulturelle und soziale Zentrum eines Dorfes oft eine grosse und alte Linde, die Dorflinde. Weil im Mittelalter das Gericht öffentlich und für alle zugänglich sein musste, fand es gelegentlich unter einer grossen Linde statt – der Gerichtslinde.
200g Mehl, 50g Butter oder Pflanzenöl, 5g Salz und 20g klein gehackte Lindenblätter. Mischen und Wasser zugeben, bis ein eher trockener Teig entsteht. 3mm dick auswallen, schneiden und ca. 15-20 min backen bei 180°C, bis der Teig leicht bräunlich wird.
Die meist grünen Baumblätter sind natürliche Luftreiniger. Die Bäume werden deshalb oft auch als die Lunge des Planeten bezeichnet. Die feinen Poren der Blätter nehmen kleinste Russ- und Feinstaubpartikel aus der Luft auf und haben so die Wirkung von riesigen Luftfiltern. Das ist besonders in städtischen Gebieten wichtig, wo die Konzentration dieser gesundheitsschädigenden Partikel hoch ist.
Genau wie wir Menschen tragen auch Bäume und alle anderen Lebewesen Erbgut in ihren Zellen, die DNS (oder DNA). Umgangssprachlich spricht man von den Genen, dem Bauplan für den ganzen Organismus.
Obwohl wir meist nur den oberirdischen Teil eines Baumes sehen, sind die Wurzeln genauso wichtig für den Baum. Sie versorgen ihn mit Nährstoffen und Wasser. In einem natürlich entstandenen Wald umgeben und verbinden Pilzgeflechte die Wurzeln mehrerer Bäume zu einem weitläufigen Netzwerk. Man nennt dies das «wood wide web». Darüber können die Bäume untereinander Nährstoffe und Informationen austauschen.
Bäume und ihre Wurzeln
Bäume haben unter der Erde ein ausgedehntes Wurzelwerk, das manchmal sogar grösser ist als der oberirdische Teil des Baumes. Genau wie die oberirdische Baumkrone hat das Wurzelwerk unterschiedliche Formen. Ein flach wurzelnder Baum hat im engen Siedlungsgebiet mit einigen Problemen zu kämpfen. Denn ihm fehlt schlichtweg der Platz, um sich zu entfalten. Dicke Wurzeln können Asphaltbeläge aufsprengen oder werden zu Stolperfallen. Eine Anpassung an die Klimaerwärmung ist schwierig, weil die Wurzeln nicht genug Wasser finden.
Der Speierling wurzelt tief und kann deshalb im Siedlungsgebiet gut überleben. Auch das zukünftig wärmere und trockenere Klima stört ihn nicht, weil dieser Baum aus Süd- und Südosteuropa stammt. Im Herbst bildet er kleine, apfelförmige Früchte, die essbar sind.
Zugehörige Objekte
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Umwelt und Energie | 041 926 91 56 | meta.lehmann@stadtsursee.ch |
Name | Telefon | Kontakt |
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Umweltkommission |