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Die Stadt Sursee hat im Jahr 2003 den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes erhalten. Mit der Auszeichnung wird die Stadt für ihr vorbildliche Engagement für die qualitätvolle Siedlungsentwicklung gewürdigt. Dank wegweisenden baulichen Zeichen hat die Stadt einerseits den historischen Kern vor der Musealisierung bewahrt und andererseits den umliegenden, lange vernachlässigten Siedlungsraum bedeutend aufgewertet.

Sursee ist Zentrum der Region und Hauptort des gleichnamigen Wahlkreises. Die Stadt erlangt durch ihre Lage an der Gotthardroute bereits im Mittelalter Bedeutung. Die Bahnlinie Basel-Luzern und die Autobahn N2 sind ihre heutigen Lebensadern. Ein unkontrolliertes Wachstum lässt die Baukultur auf der Strecke bleiben. Hinzu kommt die schleichende Auszehrung der Altstadt. Die Kleinstadt, die sich jahrhundertlang im Schutz der alten Mauern bewegt hat, ist gefordert.

Neue Impulse für die Stadtentwicklung

Ende der 1980er-Jahre beginnen die Verantwortlichen der Stadt das Steuer herum­zureissen und packen die Aufwertung des gesamten Siedlungsraumes aktiv an. Sie lassen ein Verkehrskonzept erarbeiten und suchen Lösungen für den Umgang mit dem städtischen Grünraum. Weiter vermag die Stadt mit einer konsequenten Wettbewerbs­politik die Qualität der Architektur deutlich zu steigern. Eine unabhängige Stadtbau­kommission nimmt sich bei wichtigen Bauvorhaben den Fragen der Gestaltung und des Städtebaus auf dem gesamten Siedlungsraum an.

Wegweisende städtebauliche Akzente

Die beispielhaften Bemühungen tragen Früchte. Vor den alten Stadtmauern wird der sogenannte Stadthof gebaut. Heute definiert der «Snozzi-Bau», der neben Geschäften und der Post auch Wohnungen beherbergt, den öffentlichen Raum in überzeugender Art und Weise: Er übt eine Scharnierfunktion zwischen Altstadt und neuer Stadt aus, schafft einen städtischen Platz und damit neue Lebensqualität. Auf der gegenüberliegenden Platzseite steht das Schulhaus St. Georg. Der restaurierte, eindrückliche Bau aus dem Jahre 1902 erhielt mit der neuen Situation eine Wertsteigerung. Das Wohn- und Geschäftshaus Renggli begrenzt den Platz auf der Nordseite.

Weiterentwicklung der Altstadt

Auch in der Altstadt nimmt die Stadt das Heft in die Hand. Heute sind die Plätze ausgeräumt, die Trottoirs entfernt, die ehemalige Pflästerung der Strassen ist wieder hergestellt und der offene Wasserlauf der Sure qualitätvoll ins städtische Leben integriert. Mit gezielten, zeitgemässen Interventionen wie dem neuen Rathausbrunnen, dem angedeuteten Stadttor an der Südpforte oder der Erweiterung des Stadttheaters zeigt die Altstadt, dass sie nicht von gestern ist.

Der Schweizer Heimatschutz setzt ein Zeichen

Der Stadt Sursee ist es gelungen, während der letzten die Stadtentwicklung in eine neue, qualitätvolle Richtung zu lenken. Sie hat sich nicht auf den Lorbeeren einer vorbildlich restaurierten Altstadt ausgeruht, sondern den Ernst der Gegenwart erkannt. Mit der Verleihung des Wakkerpreises will der Schweizer Heimatschutz und andere Gemeinden animieren, dem guten Beispiel von Sursee zu folgen.

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